Auch Männer sind von Taktsionsalopezie betroffen. Wir beraten, was dagegen hilft
Auch Männer sind von Taktsionsalopezie betroffen. Wir beraten, was dagegen hilft

Traktionsalopezie – Haarausfall bei stark strapaziertem Haar

Eine Traktionsalopezie ist eine besondere Form von Haarausfall, die vorrangig Frauen betrifft, die das Haar häufig straff frisiert als Dutt oder Pferdeschwanz tragen. Auch Männer mit längerem Haar, die oft einen straff gebundenen Pferdeschwanz tragen, können von diesem Haarausfall betroffen sein. Hoffnung auf Besserung besteht, wenn das Haar künftig nicht mehr strapaziert wird.

Was ist eine Traktionsalopezie?

Die Traktionsalopezie ist eine besondere Form des mechanischen Haarausfalls. Bereits der Bestandteil des Namens „Traktion“ sagt aus, dass dieser Haarausfall durch Ziehen verursacht wird. Männer sind von diesem Haarausfall deutlich seltener betroffen, da sie ihre Haare nur selten straff frisiert als Pferdeschwanz oder gar als Dutt tragen. Am häufigsten sind Frauen betroffen, die ihre Haare ständig straff frisieren (1).

Der Haarausfall wird einerseits durch das straffe Zurückbinden der Haare, andererseits durch die fest sitzende Haarspange oder den Haargummi verursacht. Auch sehr langes, schweres Haar kann ausfallen, da aufgrund der Schwere ein Ziehen verursacht wird. Weitere Ursachen können Extensions, Dauerwellen und das straffe Aufwickeln der Haare auf Lockenwickler, aber auch häufiges Bürsten, Kämmen und Föhnen sein. Die Haare fallen dort aus, wo sie am stärksten beansprucht werden. Dieser Haarausfall ist daher oft nur auf kleine Bereiche begrenzt.

Wie eine Traktionsalopezie entsteht

Eine Traktionsalopezie ist keine Krankheit und hat keine krankhafte Ursache wie andere Formen des Haarausfalls, beispielsweise der diffuse Haarausfall, der kreisrunde Haarausfall (2) oder der vernarbende Haarausfall (3). Lediglich dann, wenn sich die Betroffenen selbst die Haare unbewusst oder bewusst ausreißen, ist eine psychische Störung oder Erkrankung die Ursache. Dieser durch Ausreißen der Haare verursachte Haarausfall ist eine Sonderform der Traktionsalopezie und wird als Trichotillomanie bezeichnet.

Trägst du dein Haar länger und bindest du dir hin und wieder einen Pferdeschwanz, heißt das nicht, dass die Gefahr einer Traktionsalopezie besteht. Nur dann, wenn die Haare ständig stark belastet werden, kann es zu Haarausfall kommen. Die Haare sind einem starken Spannungsdruck ausgesetzt. Durch das häufige Ziehen an den Haaren verkrümmen sich die Haarwurzeln. Die Haare wachsen immer feiner nach. Die Wachstumsphasen der Haare werden kürzer. Die verkrümmten Haarwurzeln produzieren immer weniger Haare, bis sie schließlich absterben und gar keine Haare mehr hervorbringen. Die Folge sind kahle Stellen an den Bereichen, an denen die Haare am stärksten beansprucht werden.

Wie du eine Traktionsalopezie vermeiden kannst

Eine Traktionsalopezie kannst du vermeiden, indem du deine Haare nicht strapazierst. Trägst du längeres Haar und ist es bereits durch Zurückbinden oder häufiges Föhnen stark strapaziert, kannst du zu einem Kurzhaarschnitt wechseln, damit sich dein Haar wieder erholen kann. Möchtest du auf längeres Haar nicht verzichten, solltest du es nicht zurückbinden oder den Pferdeschwanz nicht zu straff binden.

Vermeiden kannst du diesen Haarausfall auch, indem du nicht zu häufig bürstest oder kämmst und beim Bürsten oder Kämmen nur vorsichtig vorgehst. Beim Föhnen der Haare solltest du nicht zu stark mit dem Kamm an den Haaren ziehen. Die Traktionsalopezie kann auch durch das Tragen von Hüten, Mützen oder Schutzhelmen begünstigt werden. Kannst du darauf nicht verzichten, da du beispielsweise im Beruf häufig einen Schutzhelm tragen musst, solltest du auf einen perfekten Sitz achten, damit die Haare darunter nicht so stark strapaziert werden.

Was du bei einer Traktionsalopezie tun kannst

Sind die Haare ausgefallen und hat dieser Haarausfall erst begonnen, wird es Zeit, an der Reißleine zu ziehen. Der Zustand ist noch reversibel, wenn die Haarfollikel noch intakt sind. Deine Haare brauchen jetzt Erholung. Sind die Haare ausgefallen und die Haarfollikel noch intakt, befinden sich die Haarfollikel in der Ruhephase. Sie können wieder Haare produzieren, wenn du ihnen Ruhe gönnst und das Haarwachstum förderst.

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Fördern kannst du das Haarwachstum mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, die reich an Zink, Eisen, Vitamin E und Biotin (Vitamin B7) sein sollte. Auch essentielle Aminosäuren, die vom Körper nicht gebildet werden können und daher mit der Nahrung aufgenommen werden sollten, fördern das Haarwachstum. Wichtig sind vor allem Glutamin, Arginin und Methionin. Solche Aminosäuren sind in Hülsenfrüchten, Soja und Getreide enthalten. Auch tierische Lebensmittel wie Fisch, Eier, Joghurt oder Käse enthalten essentielle Aminosäuren. Kannst du diese Vitamine, Spurenelemente und essentiellen Aminosäuren nicht ausreichend mit der Nahrung aufnehmen, solltest du sie als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Verschiedene dieser Nahrungsergänzungsmittel sind Kombiprodukte aus Aminosäuren, Zink und Eisen. Mit einer gesunden Ernährung werden die Haarfollikel wieder besser mit Nährstoffen versorgt und können sich wieder erholen. Sie können wieder gesunde Haare hervorbringen.

Unterstützend für die Haare wirken vor allem die Haarvitamine von Solvisan*, denn enthalten ist darin alles, was die Haare für Glanz und Schönheit benötigen: sämtliche Mikronährstoffe, Vitamine und pflanzliche Extrakte wie Hirse, Kurkuma und Amla Beeren.

Bei einer Traktionsalopezie, die noch nicht weit fortgeschritten ist, kannst du auch Arganöl oder Bockshornklee verwenden. Arganöl kannst du in die Kopfhaut einmassieren und etwa eine halbe Stunde einwirken lassen. Dann spülst du es mit klarem Wasser aus. Arganöl ist beruhigend, entzündungshemmend und reich an Vitamin E. Es wirkt revitalisierend und kann die Haarstruktur verbessern. Geschädigte Haarfollikel können sich mit Arganöl wieder erholen und wieder kräftigere Haare hervorbringen. Bockshornklee kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Er ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und wurde schon von Hildegard von Bingen zur Behandlung von Hautkrankheiten genutzt. Innerlich kannst du die Samen von Bockshornklee als Gewürz für viele Speisen, beispielsweise Käse, Salat, Butter oder Brot, verwenden. Du kannst auch Tee bereiten und täglich zwei Tassen davon trinken. Der Tee kann auch als Spülung der Haare verwendet werden. Eine Paste aus gemahlenen Bockshornklee-Samen und Wasser kann auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Nach einer Einwirkzeit von etwa einer Stunde wird sie wieder ausgespült. Sind die Haarafollikel noch intakt, können sie sich wieder erholen und wieder gesunde Haare hervorbringen.

Top 5 Behandlungsmöglichkeiten bei Traktionsalopezie

Sind die Haarfollikel noch intakt und ist die Traktionsalopezie noch nicht weit fortgeschritten, kannst du mit verschiedenen Behandlungsmethoden den Haarausfall stoppen. An den kahlen Stellen können sich wieder Haare bilden. Solche Behandlungsmöglichkeiten sind

1. Sauerstofftherapie

Bei der Sauerstofftherapie wird mit einem Spezialgerät Sauerstoff in die Kopfhaut eingeschleust.

2. Softlasertherapie

Bei der Softlasertherapie wird die Kopfhaut mit einem niedrigenergetischen Laser behandelt.

3. Microneedling

Als Therapie werden mit Microneedling kleine Wunden mit einem Roller erzeugt, der mit zahlreichen dünnen Nadeln ausgestattet ist. Bei der Abheilung dieser winzig kleinen Wunden wird der Heilungsprozess aktiviert. Die Haarfollikel werden zur Bildung neuer Haare angeregt.

4. Mesohair-Therapie

Ein Wirkstoffcocktail wird mit dünnen Nadeln in die Kopfhaut injiziert.

5. PRP-Behandlung

Eigenblut wird abgenommen und in einer Zentrifuge aufbereitet. Mit feinen Nadeln wird das Blutplasma in die Kopfhaut injiziert.

Alle diese Methoden erfolgen in mehreren Sitzungen. Sie sollten nach etwa einem Jahr aufgefrischt werden.

Haartransplantatioin als letzte Möglichkeit

Ist die Traktionsalopezie bereits fortgeschritten und sind die Haarfollikel abgestorben, kann eine Haartransplantation vorgenommen werden. Zumeist erfolgt sie in der FUE-Methode. Der Kopf wird rasiert. Die Haare werden dort entnommen, wo noch genügend Haare vorhanden sind. An den kahlen Stellen werden die Haarwurzelkanäle erweitert, um die Haarfollikel aufzunehmen. Inzwischen werden auch modernere Methoden angeboten, bei denen der Kopf nicht rasiert werden muss. Diese Methoden sind sehr schonend. Teilweise kann sogar auf ein Skalpell verzichtet werden, da die Haare aus dem Spenderbereich mit einem Haarstift entnommen und im Transplantationsbereich eingesetzt werden. Beim Einsetzen der Haare im Transplantationsbereich wird mit Hochdruck gearbeitet.

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Fazit: Traktionsalopezie – starke Beanspruchung führt zum Haarausfall

Bei einer Traktionsalopezie werden die Haare durch Ziehen zu stark beansprucht. Das ist der Fall, wenn du häufig die Haare zu einem Pferdeschwanz zurückbindest oder dein Haar häufig föhnst, bürstest oder kämmst. Die Haarwurzeln werden dabei gekrümmt. Sie bringen immer dünnere Haare hervor, bis sie schließlich absterben. Ist die Traktionsalopezie noch nicht weit fortgeschritten, kann sie aufgehalten werden. Du solltest auf eine gesunde Ernährung achten. Verschiedene Behandlungsmethoden fördern das Haarwachstum. Auch spezielle Vitaminpräparate, wie die ASOYU Haar Kapseln* können hilfreich sein.