Ratgeber glutenfreie Mehlsorten - Die Alternativen zum Backen
Ratgeber glutenfreie Mehlsorten - Die Alternativen zum Backen

Glutenfreie Mehlsorten – Alternative Mehle zum Kochen und Backen

Leidest Du unter der Glutenunverträglichkeit? Dann weißt Du wie wichtig es ist, nach Möglichkeit auf glutenhaltige Lebensmittel zu verzichten. Bestimmt kennst Du dann auch die Suche nach alternativen Lebensmitteln.

Vor allem beim Mehl kann das eine Herausforderung sein, denn viele der hierzulande weit verbreiteten Mehle enthalten das Klebereiweiß Gluten.

Aber es gibt auch glutenfreie Mehlsorten, von denen wir Dir einige nachfolgend kurz vorstellen möchten:

Glutenfreie Mehlsorten vorgestellt

Amaranthmehl

Das Amaranthmehl ist ein glutenfreies Vollkornmehl. Aus den Samen der Amaranthpflanze gewonnen, bringt das Mehl einen leicht nussigen und erdigen Geschmack mit sich.

Verwendung:
Als echte Alternative zum glutenhaltigen Mehl kommt Amaranthmehl besonders oft bei herzhaften Gerichten wie Pizza, Brot oder Quiches zum Einsatz.

Kichererbsenmehl

Die Kichererbsen müssen geschält und geröstet sein, bevor man aus ihnen das Kichererbsenmehl gewinnen kann. Das Mehl schmeckt intensiv nussig und leicht mehlig. Kichererbsenmehl gilt als sehr nahrhaft und steckt voller Proteine.

Verwendung:
Mit Kichererbsenmehl kannst Du perfekt verschiedene Flüssigkeiten wie Soßen oder Suppen andicken, es als Eiersatz verwenden oder es für die Herstellung von Pizza- oder Brotteig einsetzen.

Chiamehl

Chiasamen sind derzeit in aller Munde. Aus den Samen kann aber auch ein glutenfreies Mehl gewonnen werden. Auch dieses ist ein Vollkornmehl.

Verwendung:
Mit Kichererbsenmehl kannst Du perfekt verschiedene Flüssigkeiten wie SChiamehl eignet sich besonders gut als Ei-Ersatz in der veganen Küche. Auch in diversen glutenfreien Backmischungen kommt Chiamehl als Bestandteil vor

Tipp! Beim Backen mit Chiamehl kann es nötig sein, dass Du die Backzeit um ein paar Minuten verlängerst.

Quinoamehl

Neben Chia ist auch Quinoa immer mehr gefragt. Die Quinoapflanze stammt aus Südamerika und ist verwandt mit Rüben und Spinat. Aus den Samen der Pflanzen wird ein Vollkornmehl gewonnen, welches leicht nussig und etwas bitter schmeckt.

Verwendung:
In erster Linie findet Quinoamehl seine Verwendung in herzhaften Gerichten wie Brot oder Pizza. Je nach Geschmack kannst Du es aber auch für Deine Kuchen und sonstige Backwaren verwenden. Wenn Du nur eine feine nussige und bittere Note wünschst, kannst Du das Mehl auch mit einer anderen Sorte mischen.

Hafermehl

Am Hafermehl scheiden sich die Geister. Zwar ist Hafer wie Weizen, Roggen & Co. ein Getreide und enthält auch Bestandteile des Glutens. Aber die Erfahrung hat gezeigt, dass Hafermehl, das aus reinem, gesondert angebautem und gemahlenem Hafer gewonnen wird, von Zöliakie Betroffenen vertragen wird.

Wenn Du beim Kauf auf ein dahingehend zertifiziertes Produkt achtest, kannst Du sichergehen, dass das Mehl in der Mühle nicht zusammen mit anderen Mehlen verarbeitet wurde und eventuell Rückstände davon enthält.

Verwendung:
Mit Hafermehl hast du ein Vollkornmehl, welches besonders nahrhaft und flexibel einzusetzen ist. Egal ob Du süße Speisen oder herzhafte Rezepte ausprobieren möchtest, Hafermehl kann eine super Alternative zu Deinem bisherigen Mehl sein

Leinsamenmehl

Leinsamen kommen schon seit vielen Jahrhunderten zum Einsatz und bringen viel Energie mit sich. Aus den Leinsamen kann ein glutenfreies Vollkornmehl gewonnen werden, welches Dir einen angenehm nussigen Geschmack bietet.

Verwendung:
Du kannst mit Leinsamenmehl sowohl herzhafte Gerichte wie z.B. Pfannkuchen zaubern, oder aber süße Leckereien backen. Ebenso wie Chiamehl können gemahlene Leinsamen als Ei-Ersatz verwendet werden.

Weißes Reismehl

Ein Weißmehl, das ebenfalls glutenfrei ist und aus Reis gewonnen wird. Zwar gilt es nicht als besonders nahrhaft, aber es bringt einen sehr milden Geschmack mit sich.

Verwendung:
Aufgrund des milden Geschmacks kannst Du weißes Reismehl besonders gut für Kuchen, Muffins und Gebäck verwenden, wo der Geschmack nicht z.B. durch eine nussige Note verfälscht werden soll.

Süßkartoffelmehl

Aus der Süßkartoffel gewonnenes, glutenfreies Weißmehl hat zwei besondere Eigenschaften, die man sich beim Kochen und Backen zu Nutze machen kann: Es hat einerseits einen leicht süßlichen Geschmack und kann außerdem für mehr Saftigkeit sorgen.

Verwendung:
So kannst Du dieses Mehl sehr vielfältig verwenden. Egal ob in Kuchen und Muffins, Brot oder Crêpes. Des Weiteren kannst Du mit dem Süßkartoffelmehl auch gut Soßen und Suppen andicken.

Sojamehl

Soja ist nicht nur in der veganen Küche wichtig. Auch als glutenfreies Mehl kann Soja zum Einsatz kommen. Auch Sojamehl ist ein Bohnenmehl, welches leicht nussig schmeckt und einen ganz eigenen Nachgeschmack hat. Es wird nur selten alleine verwendet, oft in Kombination mit anderen Mehlsorten.

Verwendung:
Oft kommt Sojamehl als Verdickungsmittel oder Geschmacksverstärker zum Einsatz.

Nussmehle

Auch diverse Nussmehle sind eine gute und glutenfreie Alternative zu anderen Mehlsorten. Egal ob Kokosmehl, Haselnussmehl, Pistazienmehl oder Mandelmehl, alle Nussmehle bringen einen nussigen Geschmack mit sich und eignen sich besonders gut für diverse herzhafte Gerichte. Aber auch einige süße Backwaren können mit dem nussigen Geschmack perfekt abgerundet werden.

Stärkemehle

Neben den „normalen“ glutenfreien Mehlen gibt es des Weiteren auch glutenfreie Stärkemehle. Kartoffelmehl, Maisstärke, Tapiokamehl oder Marantamehl werden oft als Verdickungsmittel eingesetzt.

Tapiokamehl wird aus der Maniokpflanze gewonnen, genauer aus der Wurzel, und bringt einen leicht süßlichen Geschmack mit. So kann es besonders gut bei süßen Backwaren verwendet werden.

Marantamehl wird aus der Pfeilwurzelpflanze gewonnen und wird wegen seines recht hohen Preises meist nur in geringen Mengen verwendet. Das Stärkemehl aus Kartoffeln oder Mais kann hier eine gute Alternative sein.

Weitere Glutenfreie Mehlsorten

Nachfolgend noch ein paar weitere glutenfreie Mehlsorten, die Du ebenfalls als Ersatz verwenden kannst:

  • Vollkornreismehl
  • Buchweizenmehl
  • Hirsemehl
  • Maismehl
  • Milomehl
  • Montinamehl
  • Teffmehl
  • süßes Reismehl
  • Kastanienmehl
  • Walnussmehl
  • Pekannussmehl
  • Bohnenmehl

Wie Du siehst, gibt es zahlreiche Alternativen aus den verschiedenen Bereichen. Vollkornmehle, Weißmehle, Nussmehle, Bohnenmehle oder Stärkemehle.

Du siehst, es gibt viele verschiedene glutenfreie Mehlsorten. Und viele von Ihnen bringen einen ganz besonderen Geschmack und vorteilhafte Eigenschaften mit sich. Da ist für jeden Verwendungszweck und jeden Geschmack etwas dabei.

Am besten probierst Du erst einmal verschiedene Sorten aus, um Deinen Favoriten zu finden. Denn schließlich bringt so manche der Mehlalternativen einen stärkeren Eigengeschmack mit sich, den man so vom herkömmlichen Weizenmehl nicht gewohnt ist.

Fest aber steht, auch mit einer Glutenunverträglichkeit musst Du nicht auf Mehl und die damit verbundenen Speisen verzichten. Es gibt viele Alternativen, die zudem auch noch sehr lecker und gesund sein können.

Das ist wichtig beim Backen mit glutenfreien Mehlsorten!

Gluten ist ein elastisches Protein, das auch als Klebereiweiß bezeichnet wird. Es sorgt dafür, dass das Mehl beim Vermischen mit Flüssigkeit einen klebrigen elastischen Teig bildet, der gut zusammenhält.

Viele glutenfreie Mehle besitzen diese bindende Eigenschaft jedoch nicht.

Deshalb kann man beim Backen zum Beispiel nicht einfach Weizenmehl 1:1 durch ein glutenfreies Mehl ersetzen.

Vielmehr kommt in der Praxis meist eine Mischung aus verschiedenen glutenfreien Mehlsorten zum Einsatz bei der zumindest ein Mehl enthalten ist, dass eine stark bindende Wirkung hat.

Wenn Du beginnst mit glutenfreien Mehlen zu Backen, folge am besten speziell entwickelten Rezepten und halte Dich möglichst genau an die Mengenangaben, beziehungsweise das angegebene Mischverhältnis.

Mit der Zeit wirst Du so passende Alternativen für Deine Lieblingsbackwaren finden und musst trotz Glutenunverträglichkeit auf nichts verzichten.