Bei Partys oder anderen gesellschaftlichen Anlässen sind Spirituosen ein Muss. Ein feiner Tropfen ist nicht nur bei Feinschmeckern heiß begehrt. Egal, ob es sich um Rum, Whisky oder Gin, um Cognac oder alkoholische Geiste handelt: Es gibt für jeden Anlass, jeden Geldbeutel und jeden Geschmack eine passende, auserwählte Spirituose.
Doch wo genau liegen eigentlich die Unterschiede zwischen den einzelnen Spirituosen Sorten? Was unterscheidet einen Whisky letztendlich von einem Gin? Welches sind zurzeit die Spirituosen Trends? Was genau sind Mocktails? Und welche alkoholfreien Cocktails oder Spirituosen haben sich bewährt?
Inhaltsverzeichnis
Definition Spirituose
Streng genommen versteht man unter einer Spirituose ein alkoholhaltiges Getränk, welches gemäß dem aktuellen EU-Recht einen Alkoholgehalt von mindestens 15% beinhaltet. In der Umgangssprache bezeichnet man Spirituosen häufig als Schnaps, allerdings sind Spirituosen deutlich mehr zu differenzieren.
Wie werden Spirituosen eigentlich hergestellt?
Vereinfacht gesagt, handelt es sich hierbei um sieben Verarbeitungsschritte, die allerdings je nach Art der Spirituose variieren können.
Zuerst werden die gelieferten Rohstoffe angenommen, deren Qualität kontrolliert und dann gelagert. Als nächstes werden die Rohstoffe zur Maische verarbeitet. Danach wird der Zucker in der Maische zu Alkohol verarbeitet und die Maische gebrannt. Anschließend wird das Destillat zur Reifung gelagert und danach auf Trinkstärke verdünnt und gefiltert. Als letztes steht beim Herstellungsprozess das Abfüllen und der Vertreib.
Rum
Bei Rum handelt es sich um eine Spirituose, die meistens aus der Karibik oder aus Lateinamerika stammt. Kuba gilt als das Mutterland schlechthin von Rum.
Es gibt aber einige Unterschiede: Die Farbe zum Beispiel ändert sich durch die Art und Länge der Lagerung. Es gibt 8 verschiedene Sorten von Rum, bei den meisten Sorten handelt es sich um Blended Rums, eine Mischung aus verschiedenen Einzeldestillaten. Sie basieren auf Melasse, ein Nebenprodukt der Zuckergewinnung.
Ganz traditionell wird Rum aus Zuckerrohrsirup hergestellt, der Rohstoff hierfür stammte allerdings ursprünglich aus Südostasien. Kolumbus führte diese Pflanze im 15. Jahrhundert nach Hispaniola ein. Der Grund, warum Rum aus Kuba, Costa Rica oder Haiti kommt, liegt auf der Hand: Hier sind die Wachstumsbedingungen für Zuckerrohr am besten.
Unterschieden wird bei Rum generell zwischen weißem, braunem und goldenem Rum.
Man kann Rum pur genießen, es lassen sich daraus aber auch Cocktails mixen wie zum Beispiel der Klassiker Cuba Libre: er wird aus Rum, Cola und Limonensaft hergestellt.
Whisky
Scotch, Bourbon oder Irish Whisky: sie alle haben gemeinsam, dass sie zur Familie des Whiskys gehören. Sie unterscheiden sich untereinander nur geringfügig und zwar in Bezug auf Tradition, ihre Rohstoffe und in der Herstellung.
Wenn Whisky hergestellt wird, werden grundsätzlich dreierlei Stoffe benötigt: Getreide, Wasser und Hefe. Je nachdem, welche Sorte dabei herauskommen soll, wird ein anderes Getreide verwendet.
Bei Malt Whisky zum Beispiel darf ausschließlich gemälzte Gerste verwendet werden. Blended Whisky hingegen enthält einen Teil an Malt Whisky, der restliche Anteil darf auch aus anderen Getreidesorten hergestellt sein. Grain Whisky wiederum wird aus anderen Getreiden wie zum Beispiele Weizen, Rogge oder Hafer gebrannt.
Bei Bourbon Whisky liegt mit mindestens 51% der Hauptanteil auf Mais, bei Rye Whisky mit mindestens 51% bei Roggen. Vor der Herstellung muss das Getreide jedoch zuerst gemälzt werden, was bedeutet, dass man es durch Befeuchten gezielt zum Keimen bringt. Dabei werden die Enzyme, die sich im Korn befinden, aktiviert und bei der Gärung in Alkohol umgewandelt.
Bei Mais allerdings gibt es eine Ausnahme: Er wird nämlich nicht gemälzt, sondern gekocht. Für den Einstieg empfiehlst sich Dalwhinnie Single Malt Scotch*.
Gin
Gin besitzt mindestens zwei Zutaten: zum einen den Alkohol, häufig Korn oder Wodka, zum anderen Wachholderbeeren. Hinzu kommen jedoch meistens noch weitere Bestandteile wie Gewürze oder so genannten Botanicals, welche dem Gin den eigentlichen Geschmack verleihen.
Es gibt Gin Sorten, die sehr wachholderbetont sind, andere wiederum schmecken nach Zitrus, wieder andere sind durch Gartenkräuter wie Rosmarin oder Thymian besonders würzig. Auch Blüten können bei der Herstellung von Gin eingesetzt werden, was ihm einen blumigen Geschmack verleiht.
Die Herstellung von Gin wird durch die EU Spirituosenverordnung geregelt. Hierbei wird nicht nur der Geschmack, sondern auch die Art der Herstellung geregelt. Unterschiede zwischen den Sorten ergeben sich also nicht nur durch ihren Geschmack, sondern auch durch die Lagerung, die Anzahl der Destillationsvorgänge, den Zeitpunkt der Zugabe der Botanicals, Aromen oder Gewürzen und durch die Zugabe von Zucker.
Bittergetränke
Als Bitter oder Bitterspirituosen werden jene Getränke bezeichnet, die einen bitteren Geschmack haben. Allerdings ist „bitterer Geschmack“ nicht wirklich abgrenzbar und eher subjektiv, weswegen die Grenzen fließend sind. So werden zum Beispiel Kräuterliköre, die eher süß als bitter sind, oftmals umgangssprachlich ebenfalls als Bitter bezeichnet, wobei sie streng genommen laut EU Vorschrift gar nicht so bezeichnet werden dürfen.
Bitter finden vorwiegend Verwendung als Aperitif, Digestif oder als Zutat für verschiedene Cocktails. Bitter enthalten neben Agraralkohol häufig Extrakte von Kräutern, Zitruspflanzen, herben Beeren, Nüssen, Süßholz, Chinarinde, Chinin oder Anis.
Cocktails
Cocktails zählen nicht direkt zu den Spirituosen, es handelt sich dabei vielmehr um alkoholische Mixgetränke, die aus zwei oder mehr Zutaten hergestellt werden, mindestens eine davon ist eine Spirituose. Diese wird dann zum Beispiel mit Fruchtsäften, Soda oder Sirup, mit Erfrischungsgetränken wie Cola oder Bitter Lemon, manchmal auch mit Sahne vermischt und mit Früchten dekoriert.
Hergestellt werden Cocktails entweder durch Mischen direkt im Glas, typisch ist hierbei aber die Verwendung eines Cocktail-Shakers oder eines Rührglases. Man bereitet Cocktails für gewöhnlich frisch zu und richtet sie dann in einem passenden Glas an.
Cocktailrezepte gibt es mittlerweile zuhauf und gerade bei Partys sind Cocktails häufig ein Muss. Echte Cocktail Klassiker sind zum Beispiel Pina Colada oder Caipirinha. Allerdings unterliegt auch der Cocktail einem gewissen Wandel, weswegen immer mal wieder neue Kreationen auftauchen.
Eine Sonderform des Cocktails ist der Longdrink, bei dem die Zutaten in einem etwas größeren Glas zusammengemischt werden.
Außerdem gewinnen alkoholfrei Cocktails immer mehr an Bedeutung. Vor allem für Autofahrer sind Cocktails ohne Alkohol eine gute Alternative.
Alkoholfreie Spirituosen und Cocktails
Nicht nur für Autofahrer sind alkoholfrei Spirituosen und Cocktails von Interesse: Für das Trinken von alkoholfreien Spirituosen oder Cocktails gibt es mehrere Gründe, so dass man auf beliebte Klassiker wie Caipi, Mojito oder Sex on the Beach auch dann nicht verzichten muss, wenn man gar keinen Alkohol trinkt.
Alkoholfreie Spirituosen sind sogar ein echter Trend, der sich schon seit einiger Zeit abzeichnet. In Italien zum Beispiel ist der Crodino einer der beliebtesten Aperitifs überhaupt – und das ganz ohne Alkohol. Aber es gibt neuerdings sogar auch Whiskys, Gins und Schnäpse, die ganz ohne Alkohol auskommen sollen. Inwiefern diese dann auch wirklich einen ähnlichen Geschmack aufweisen, darüber kann man sich streiten. Dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass alkoholfreie Cocktails und Spirituosen durchaus ihre Berechtigung haben. Sei es, weil derjenige keinen Alkohol verträgt, noch Auto fahren muss oder weil aus gesundheitlichen Gründen auf Alkohol verzichtet werden muss.
Guter Geschmack geht tatsächlich auch bei Cocktails ganz ohne Alkohol. Dass der alkoholfreie Whiskey jedoch nicht identisch schmeckt wie der „echte“, versteht sich von selbst.
Welches sind die Trends in Sachen Spirituosen?
Auch in Sachen Spirituosen gibt es Trends und Bewegungen. Zum einen geht der Trend – und dies ist schon seit einigen Jahren bemerkbar – in Richtung alkoholfreie Spirituosen. Getränke, die keinen Alkohol enthalten, sind gefragter denn je, was ganz unterschiedliche Gründe hat.
Allerdings gibt es noch weitere Trends, die sich abzeichnen: mehr Klasse als Masse zum Beispiel. Mehr und mehr sind hochwertige Drinks gefragt, das heißt, dass der Verbraucher lieber etwas mehr bezahlt, als dass die Qualität darunter leiden würde. Auch treten mehr und mehr handwerklich hergestellte Spirituosen in Erscheinung und das gilt vor allem bei Hochprozentern in besonderem Maße. Die konsumierte Menge hingegen tritt mehr und mehr in den Hintergrund. Ein Trend, der sich möglicherweise die nächsten Jahre noch verstärken wird.
Ein weiterer Trend ist die Verwendung von biologischen Lebensmitteln, wovon letztlich auch Spirituosen betroffen sind. Der Umsatzzuwachs bei Bio-Lebensmitteln liegt deutlich über dem bei den konventionell hergestellten Lebensmitteln. Zwar spielt Bio bei Spirituosen derzeit noch eine untergeordnete Rolle, was sich aber ebenfalls in der nächsten Zeit ändern dürfte. Selbiges gilt für regionale und lokal erzeugte Produkte und Rohstoffe. So gab es beispielsweise noch vor 20 Jahren so gut wie keinen Whisky, der aus Deutschland kam. Dies hat sich gewandelt: Mittlerweile hat sich nämlich eine Vielzahl an kleinen Brennereien etabliert, die hochwertigen Whisky herstellen und zwar vom Schwarzwald bis hinauf zur Ostsee.
Aber auch kulturelle Trends können beeinflussen, was wir essen und trinken und somit auch, welche Spirituose trendig wird und welche nicht. Migrationen und Tourismus tragen hier ebenfalls ihren Teil dazu bei. Wer zum Beispiel aus dem Urlaub einen leckeren Schnaps mitbringt, wird vielleicht zum Multiplikator für genau diese Sorte, wenn er ihn zuhause weiterschenkt.
Cocktails oder Mocktail?
Ein ganz besonderer Trend jedoch sind derzeit die so genannten Mocktails. Es handelt sich dabei um ein sommerliches Modegetränk, welches keinen Alkohol enthält, dafür aber jede Menge spritzige und erfrischende, teilweise auch gesunde Bestandteile.
Schon alleine der Begriff lässt erahnen, dass der Mocktail mit dem Cocktail verwandt ist. Das Wort „Mock“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „Fälschung“ – in Bezug auf den Cocktail also ein Cocktail, der eigentlich gar keiner ist – logisch, denn er enthält schließlich keinen Alkohol.
Man unterscheidet dabei zwischen zwei verschiedenen Arten von Cocktail. Die erste Sorte ist die, bei der versucht wird, dem alkoholischen Original so nahe wie möglich zu kommen; die zweite Variante hingegen wird nach Lust und Laune kreiert und kann durchaus auch mal ziemlich kreativ ausfallen.
Um Mocktails zu mixen, werden verschiedene Säfte aus Obst oder Gemüse mit alkoholfreiem Sirup, Kräutern, Gemüse, Sahne oder Kokosmilch sowie Mineralwasser oder Ginger Ale vermischt und dann mit Eis serviert. Allerdings sind Mocktails nichts für die schlanke Linie. Immerhin beinhalten sie meistens viel Zucker und, wenn Sahne oder Kokosmilch drin ist, auch viel Fett. Ein Glas bringt es schnell mal auf 300 Kalorien.
Zeit für einen weiteren Trend: zuckerfreie Getränke und Cocktails. Wer auf seine Figur achtet, kann statt Zucker zum Beispiel auf kalorienärmere Varianten wie Stevia oder Xylit ausweichen. Und statt der vollfetten Sahne oder Kokosmilch darf es gerne auch mal die fettreduzierte Variante sein.
Fakt ist: Mocktails machen gute Laune, sie schmecken, sind voll im Trend, lassen sich mit etwas Phantasie immer wieder neu kreieren und wenn sie Obst- und Gemüsesäfte enthalten, sind sie sogar durchaus auch ein bisschen gesund.